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Biodiversität und Beethoven. Auf den ersten Blick verbindet die beiden wenig bis gar nichts.

Bis vielleicht auf ihren Anfangsbuchstaben und den Umstand, dass beide einen nicht unerheblichen Teil meines Lebens ausfüllen: Die Artenvielfalt vor allem tagsüber, Beethoven & Co kommen beim Dirigierstudium abends und am Wochenende dran. Warum ich mir das antue? Diese Frage höre ich oft. Immer häufiger auch von mir selbst.
Vielleicht wegen der Abwechslung. Aber eigentlich wird nur der Schreibtisch durch ein Dirigentenpult und das Journal of Ecology durch eine Partitur ersetzt. Nein, wohl eher nicht.
Zum sportlichen Ausgleich? Beim Taktstock schwingen? Jeder Physiotherapeut würde sich dabei krumm lachen, Fehlanzeige.
Möglicherweise ist es das dumpfe Gefühl, irgendetwas im Leben zu versäumen, während ich abends zwischen Urwald-Zeltlagern und verzweifelten Hausfrauen hin- und her-zappe.
Oder aber es liegt im Wesen des Menschen, sich nie mit dem zufrieden zu geben, was man/frau gerade erreicht hat. Immer weiter zu streben, ohne jedoch je ein endgültiges Ziel zu erreichen. Sowohl Natur als auch Musik bieten dafür praktisch unbegrenzte Möglichkeiten.
Im Grunde beruht beides auf Physik, aber dennoch: Auch wenn wir in der Forschung bis in die Nanotechnologie und weiter vorgestoßen sind, bleibt doch das Staunen über das Funktionieren des menschlichen Körpers oder die Ästhetik einer Landschaft. Und ähnlich ist es in der Musik: Auch wenn jede Note und jeder Akkord bis aufs Letzte durchanalysiert sind, die Schönheit von Beethovens Neunter bleibt dennoch schwer fassbar.
Biodiversität und Beethoven haben also doch mehr Gemeinsamkeiten als zunächst gedacht. Außerdem verbindet die beiden noch… Aber ich muss Schluss machen, in zehn Minuten beginnt der Musikgeschichte- Unterricht.

Georg Niedrist: EURAC-Biologe und Dirigent

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